Wie berichtet, möchten die Marktgemeinde und die Gemeindewerke den Sanierungsstau in der „Rigi Rutsch‘n“ beheben und dafür das vom Bund aufgelegte Konjunkturprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ anzapfen.
Die erste Hürde hat das Projekt „Gesundheits- und Bäderpark Rigi Rutsch‘n 2.0“ bereits genommen. Der Gemeinderat sprach sich in seiner jüngsten Sitzung einhellig dafür aus, dass der Markt am Projektaufruf teilnimmt und in die erste Bewerbungsphase einsteigt.
Das Plazet des Gremiums war durchaus erwartbar. Alle politischen Gruppierungen haben im Wahlkampf ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Bäderparks abgegeben. Dass das Votum aber ohne einzige Wortmeldung abgegeben wurde, war dann doch überraschend.
Nachdem bekannt geworden war, dass sich Peiting mit seinem Eisstadion für das Bundesprogramm bewerben wird, waren durchaus auch in Peißenberg Begehrlichkeiten geweckt geworden. Auch im Eisstadion an der Pestalozzistraße gibt es bekanntlich Investitionsbedarf – unter anderem soll ein neuer Kabinentrakt gebaut werden.
Doch das Eisstadion ist keine kommunale Einrichtung. Besitzer und Betreiber ist der TSV Peißenberg. Auch die Abwägung bezüglich der sozial-gesellschaftlichen Relevanz der beiden Einrichtungen, die dem Vernehmen nach auch im Rathaus diskutiert wurde, gab eindeutig den Ausschlag für das Familienbad „Rigi Rutsch‘n“. Für das Eisstadion versucht man, andere Fördertöpfe anzuzapfen, wie im Rahmen der Sitzung klargemacht wurde.
Ob der Markt im 600 Millionen Euro schweren Bundesprogramm Mittel für den Bäderpark abgreifen kann, wird sich erst in der zweiten Bewerbungsphase zeigen. Dann muss ein konkreter Zuwendungsantrag gestellt werden. Für die Erneuerung der Rutsch-Anlage, der Einhausung von Nichtschwimmer- und Warmwasserbecken, der Modernisierung der Badtechnik, diverser Beckenkopfsanierungen und der Errichtung von barrierefreien Sanitäranlagen soll eine Investitionssumme von 4,6 Millionen Euro an die Vergabestelle gemeldet werden.
Vier Millionen Euro sind als förderfähige Kosten einzustufen. Erhält Peißenberg den vollen Fördersatz von 45 Prozent, dann würden 1,8 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm fließen. Den Rest würden die Gemeindewerke (2,34 Millionen Euro) und der Markt (460.000 Euro) aus eigener Tasche bezahlen, wie berichtet wurde.
Bericht: Bernhard Jepsen
Presse: Weilheimer Tagblatt