Neue Wasserrutsche wohl erst 2024

In der diesjährigen Sommer-Saison wurde in der Rigi Rutsch’n groß gefeiert. Zum 40-jährigen Jubiläum fanden mehrere gut besuchte Veranstaltungen statt. Einen kleinen Wermutstropfen gab es jedoch bei den Feierlichkeiten: Dort, wo früher die markant gelbe Wasserrutsche stand, ragten nur noch die Stützpylonen aus dem Boden. Das Wahrzeichen der Rigi Rutsch’n war Anfang 2021 abgerissen worden. Bereits im Sommer 2020 musste die Rutschanlage außer Betrieb gesetzt werden, nachdem sich Teile der Kunststoffwanne gelöst hatten.

Eigentlich peilten die Gemeindewerke Peißenberg KU (Betreiber der Rigi Rutsch’n) einen schnellen Neubau an. Zum Jubiläum sollte die neue Wasserrutsche stehen, und sie sollte größer und attraktiver werden. Auch bei der Materialwahl legte man sich früh fest: Die Rutsche sollte nicht aus Kunststoff, sondern aus Edelstahl konstruiert werden. Und wie sehen die aktuellen Planungen aus? Die Angelegenheit ist durchaus kompliziert: Der Neubau ist laut Karin Hosse abhängig von der ebenfalls geplanten Sanierung des Rutschbeckens. Selbiges soll statt der Flieseneinfassung eine Edelstahlwanne erhalten, mit abgerundeten Beckenrändern. Rutsche und Becken müssen baulich aufeinander abgestimmt sein. Dabei geht es um die richtige geometrische Form, aber auch um technische Belange wie den Wasser-einlauf über die Rutsche. Das Rutschbecken ist nämlich über den Zentralwasserkreislauf mit den anderen Freibadbecken verbunden. „Die Fachplaner sagen ganz klar, dass ein Vorziehen des Rutschen-Neubaus keinen Sinn macht“, konstatiert Karin Hosse. Derzeit würden die beauftragten Büros die „baulichen und technischen Fragen im Detail aufbereiten“.

Wie die Rutsche einmal aussehen soll, auch darüber kann Karin Hosse noch nichts Konkretes berichten: „Es ist noch nicht entschieden, ob sie nun fünf Meter länger wird oder nicht.“ Der Spaßfaktor, so betont die Betriebsleiterin, könne auch durch technische Accessoires wie Ampelschaltung und Zeitmessung aufgewertet werden. Beim Material werde nach wie vor Edelstahl favorisiert: „Aber wenn die Planer sagen, dass Kunststoff unter dem Strich die bessere Lösung ist, dann könnte man noch einmal umschwenken.“ Der Vorteil von Edelstahl wäre, dass er langlebiger ist. Der Nachteil: Er wird bei hohen Temperaturen ziemlich heiß.

Und wie sieht es mit der Zeitplanung aus? Laut Karin Hosse soll das Projekt mit der Genehmigungsplanung nun möglichst bald die nächste Stufe erreichen. Die Bauarbeiten an der neuen Wasserrutsche und am Becken könnten dann voraussichtlich 2023 starten. Die Gemeindewerke Peißenberg KU wollen, dass der Badebetrieb in den übrigen Becken parallel dazu weiterlaufen kann. Sicher ist das aber nicht. „Falls es der Planungsaufwand erfordert“, schließt Karin Hosse auch eine „Saison-Verkürzung“ nicht kategorisch aus.

Ein Ausfall sei von den Gemeindewerken Peißenberg KU „nicht gewünscht“. Ziemlich sicher ist, dass die neue Wasserrutsche 2023 noch nicht fertig sein wird. Karin Hosse will bezüglich der Zeitplanung nichts versprechen, „aber 2024 ist aus unserer Sicht auf jeden Fall machbar“. Und: „Es ist unstrittig, dass es eine neue Rutsche geben wird. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Freibades.“

Anfang 2021 wurde die alte Rutschanlage abgebaut. Nur noch die blauen Pylonen zeugen heute von dem ehemaligen Wahrzeichen des Freibads.

Die geplanten Investitionen im Überblick

Folgende Maßnahmen stehen auf der Investitionsliste sollte die Förderung bewilligt werden:

• Sanierung von vier Schwimmbecken: Demnach sollen das Nichtschwimmer- und Warmwasserbecken komplett mit Edelstahlwannen ausgerüstet werden. Am 25-Meter Becken sowie am Sprungbecken sollen nur die Beckenköpfe in Edelstahl ausgeführt werden.

• Ersatzaustausch der großen Rutsche: Fließt die Maximalförderung aus dem Bundesprogramm, dann soll die Rutsche um etwa ein Drittel größer respektive länger werden als die Bestandskonstruktion.

• Sanierung der Badtechnik: Unter anderem besteht Handlungsbedarf im Bereich der Lüftungsanlage.

• Einhausung von zwei Außenbecken zur Ermöglichung einer ganzjährigen Nutzung: Geplant ist, das Nichtschwimmer- und Warmwasserbecken mit mobilen Glasmodulen einzuhauen. „Wir brauchen mehr Kapazität in der Wintersaison“, erklärt Gemeindewerksleiterin Ingrid Haberl. Das Innenbecken ist aktuell voll ausgelastet – unter anderem durch die Reha, den Saunabetrieb, Seniorenschwimmen, diverse Gesundheitsgruppen und durch Kinder-Schwimmkurse. „Wir sind im Innenbereich total dicht und haben keine halbe Stunde mehr frei“, so Haberl. Die Einhausung soll den Bäderpark zudem im Sommer wetterunabhängiger machen.

• Errichtung von barrierefreien Sanitär- und Umkleideeinrichtungen im Außenbereich.

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